Propstei Oberhessen neu besetzt
Anke Spory wird als Pröpstin für Oberhessen eingeführt
Die neue evangelische Pröpstin für den Bereich Oberhessen, Anke Spory, wird am kommenden Freitag, (8. September) um 17 Uhr in der Gießener Petruskirche in ihren Dienst eingeführt. Die 54 Jahre alte Theologin ist nun mit Dienstsitz in Gießen für rund 300.000 Evangelische in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau zuständig. Ende April hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) - das evangelische Kirchenparlament - sie als erste Frau an die Spitze der Propstei gewählt.
Promovierte Theologin
Die promovierte Theologin folgt Matthias Schmidt nach, der im vergangenen Jahr auf eigenen Wunsch aus dem Amt geschieden war. Ihre Funktion ist mit der einer Regionalbischöfin in anderen Kirchen vergleichbar. Eine Amtszeit beträgt sechs Jahre. Erstmals in der Geschichte der EKHN gibt es mit der Einführung Sporys auch mehr Pröpstinnen als Pröpste. Im Amt sind neben Spory dann Sabine Bertram-Schäfer (Nordnassau) und Henritte Crüwell (Rheinhessen und Nassauer Land) sowie Oliver Albrecht (Rheinmain) und Stephan Arras (Starkenburg).
Feierlicher Gottesdienst
Den feierlichen Gottesdienst in der Gießener Petruskirche (Wartweg) gestaltet am Freitag unter anderem Hessen-Nassaus Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf gemeinsam mit über 80 Musikerinnen und Musikern. Erwartet wird auch die hessen-nassauische Präses Birgit Pfeiffer sowie Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher mit einem Grußwort. Die Feier ist öffentlich und Gäste herzlich willkommen.
Strukturwandel mitbedenken
In ihrer Bewerbungsrede hatte sich Spory zuletzt für eine Kirche ausgesprochen, die Menschen immer mitdenken müsse, „die vielleicht zum ersten Mal kommen oder als Mitglieder sporadisch wiederkommen“. Es sei zudem wichtig, die politischen Veränderungen und den Strukturwandel in Oberhessen in den Blick zu nehmen. Es sei darauf Rücksicht zu nehmen, dass sich in der Region Oberhessen vieles ändere und beispielsweise Familien aus den Städten gegenwärtig zuzögen.
Zur Person: Anke Spory
Anke Spory wurde 1968 in Wiesbaden geboren. In Göttingen studierte sie Sozialwissenschaften, anschließend in Frankfurt und Heidelberg Evangelische Theologie. Nach ihrem Vikariat in der Stadtkirchengemeinde Darmstadt war sie in der Personalentwicklung der Deutschen Bank tätig, bevor sie 2002 Pfarrvikarin in der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg wurde. Nach ihrer Elternzeit war Spory von 2011 bis 2020 Pfarrerin in Bad Homburg Gonzenheim. Seit drei Jahren ist sie Geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Studierendengemeinde in Frankfurt. Sie ist seit 2014 auch Autorin für Verkündigungssendungen im Hessischen Rundfunk und Mitglied der Prüfungskommission für das Erste Theologische Examen. Spory promovierte über das Thema „Familie im Wandel“ und absolvierte Ausbildungen im kreativ-biographischen Schreiben und als Systemischer Coach. Seit 2020 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Förderung des interreligiösen Dialogs an der Goethe-Universität Frankfurt.
Zur Propstei Oberhessen
Die Propstei Oberhessen ist eine von fünf Propsteien in der hessen-nassauischen Kirche. Zu ihr gehören fünf Dekanate mit rund 280 Pfarrerinnen und Pfarrern in etwa 300 Gemeinden in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau. Die künftige Pröpstin ist für rund 300.000 Evangelische zuständig. Dienstsitz ist Gießen. Die Propstei verantwortet von dort aus die evangelische Orientierung der Kirche in der Region. Dazu gehört die Visitation der Gemeinden, die Ordination und geistliche Begleitung der Pfarrerinnen und Pfarrer. Pröpste sind auch Vorgesetzte der Dekaninnen und Dekane. Pröpste und Pröpstinnen sind zudem qua Amt Mitglieder in der Kirchenleitung der EKHN. Die Amtszeit für Pröpste und Pröpstinnen beträgt sechs Jahre. Wiederwahlen sind möglich.
Hinweis für Redaktionen: Fotos von Anke Spory
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